Patienten und ihre Familien haben oft andere Bedürfnisse und Prioritäten als Kindertagesstätten oder Schulen. Ärzte hingegen müssen sowohl die individuelle Gesundheit des einzelnen Patienten als auch das Wohl der Gemeinschaft im Auge behalten.
Evidenzbasierte Handlungsempfehlungen
In diesem Zusammenhang spielen Fachgesellschaften wie die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) und zentrale Institutionen wie das Robert Koch-Institut (RKI) eine entscheidende Rolle. Sie erstellen auf Basis wissenschaftlicher Forschung und evidenzbasierter Methoden klare Handlungsempfehlungen, die sowohl der individuellen Gesundheit als auch dem Gemeinwohl dienen.
Um hier eine gemeinsame Linie zu finden, sollten sich Ärzte von veralteten Denkweisen lösen und sich anders dem vermeintlich kranken Kind annähern. Ihr Handeln und ihre Empfehlungen müssen
- klar und einfach verständlich sein,
- einheitlich an Eltern und Gemeinschaftseinrichtungen kommuniziert werden und
- Bezug zur evidenzbasierten Medizin und zum aktuellen Stand der Wissenschaft haben.
Es ist inakzeptabel, wenn Ärzte unterschiedliche Behandlungsansätze verfolgen und Gemeinschaftseinrichtungen eigenmächtig handeln. Das verunsichert Patienten und deren Familien, kann Kindern die Teilhabe an der Gemeinschaft verwehren, Eltern in ihrer Berufstätigkeit einschränken und wirtschaftliche Nachteile mit sich bringen.
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