2.9.6 Magen-Darm-Grippe

10.03.2024


Was ist eine Magen-Darm-Grippe?
Eine Magen-Darm-Grippe wird auch akute Gastroenteritis genannt. Sie tritt meistens plötzlich auf und kann unterschiedliche Symptome verursachen. 

Welche Symptome treten auf?
Leitsymptome sind Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, d.h. eine plötzliche Minderung der Stuhlkonsistenz und eine Steigerung der Stuhlfrequenz (mehr als 3-mal pro Tag oder mindestens zwei Stühle mehr als die für das Kind übliche Anzahl von Stühlen). Es müssen jedoch nicht alle Symptome vorliegen.
Der Durchfall kann bei Säuglingen spritzend, schleimig, wässrig oder blutig sein. 
Begleitend können Blässe, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, ein Blähbauch und ein verminderter Allgemeinzustand bestehen. Häufig tritt Fieber auf.

Was tun?
In den meisten Fällen handelt es sich um Virusinfektionen, gegen die keine spezifische Behandlung möglich ist. Der Körper bekämpft die Viren durch Durchfall und Erbrechen und erhöht die Körpertemperatur (Fieber). Es ist möglich, die Beschwerden zu lindern. Der Körper übernimmt die Heilung selbst.

Genug Flüssigkeit geben
Wichtig ist, dass das Kind die Flüssigkeit wieder aufnimmt, die es durch den Durchfall und das Erbrechen verliert. Daher:

  • Immer wieder vorsichtig und in kleinen Mengen Wasser anbieten.
  • Eventuell eine Elektrolytlösung ins Wasser mischen, wenn das Kind nichts mehr zu sich nimmt. 

Ernährung
Oft haben die Kinder keinen Appetit – es ist in Ordnung, wenn sie einige Tage nichts oder wenig essen. Hat das Kind jedoch Lust auf bestimmte Nahrungsmittel, darf es grundsätzlich alles essen, was vernünftig und gesund ist. Wichtig ist, dass die Nahrungsmittel gut verträglich sind. Werden bestimmte Nahrungsmittel (z.B. Milch) derzeit nicht gut vertragen, sollten sie vorübergehend weggelassen werden. Für Probiotika konnten keine Effekte nachgewiesen werden.

Medikamente
Obwohl es Medikamente gegen Erbrechen gibt, sollten diese aufgrund der möglichen Nebenwirkungen (z.B. Müdigkeit, Krampfanfälle) vermieden werden. Gegen das Symptom Durchfall gibt es in der Pädiatrie keine wirksamen Medikamente. 

Wann ins Krankenhaus?
Sollte das Kind keine Flüssigkeit mehr bei sich behalten können, zunehmend schlapp sein, keinen Urin mehr ausscheiden oder sich der Allgemeinzustand weiter reduzieren, muss die Flüssigkeitszufuhr in der Klinik über eine Magensonde oder eine Vene erfolgen. Hierfür ist eine stationäre Aufnahme erforderlich.