Was ist FSME?
Die Frühsommermeningoenzephalitis (FSME) ist eine durch Zecken übertragene Infektion mit dem FSME-Virus.
Lebensraum von Zecken
Zecken halten sich bevorzugt in Wäldern an nicht zu trockenen Stellen auf, meist in hohem Gras, Gebüsch sowie im Laub.
Übertragungsweg
Damit Zecken aktiv werden können, ist eine Mindesttemperatur von ca. 5°C erforderlich. Durch den Zeckenstich gelangen die Viren in die Blutbahn des Menschen und können dort die Krankheit auslösen. In den Verbreitungsgebieten der FSME in Deutschland sind kleinräumig in sog. Naturherden ca. 0,1–5% der Zecken mit dem Virus infiziert.
Welche Symptome treten auf?
Nicht jeder Stich einer infizierten Zecke führt zu einer Infektion. Nach erfolgter Infektion treten nach ca. 3–14 Tagen bei 10–30% der Infizierten Krankheitssymptome auf. Der Krankheitsverlauf ist mono- oder biphasisch. Zunächst kommt es zu grippeähnlichen Symptomen mit mäßigem Fieber (in der Regel nicht über 38°C), Kopfschmerzen, Erbrechen, Schwindel.
Nach einem symptomfreien Intervall von etwa 1 Woche (bis zu 20 Tagen) treten bei etwa 10% der zuvor grippeähnlich Erkrankten zentralnervöse Symptome auf. Dies sind hohes Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Schwächegefühl, Müdigkeit, Apathie bis hin zum Koma und tonisch-klonische Krämpfe. Bei Kleinkindern können zusätzlich Bauchschmerzen im Vordergrund stehen.
Hinweis: Unkomplizierte meningitische Krankheitsbilder sind im Kindesalter häufig, während schwer verlaufende Enzephalitiden mit Koma, neurologischen Ausfällen, Defektheilungen und Todesfällen vorwiegend im Erwachsenenalter auftreten.
Was tun?
Gegen die Virusinfektion FSME ist die Impfung der einzig wirksame Schutz, da die Viren bereits zu Beginn des Saugaktes übertragen werden können. Ein Zeckenrest („Kopf“) ist nicht infektiös und muss nicht entfernt werden, die Wunde kann lediglich desinfiziert werden. Es gibt keine Indikation, eine entfernte Zecke auf Krankheitserreger zu untersuchen.
Eine spezifische Therapie ist nicht möglich. Neurologische Symptome erfordern eine symptomatische Therapie.
FSME-Impfung
Eine Impfung ist ab 1 Jahr zugelassen. Schwere Erkrankungen treten vor dem Alter von 3 Jahren kaum auf, während die Nebenwirkungen der Impfung (lokal Rötung, Schwellung, Schmerz oder systemisch Abgeschlagenheit, Fieber) ab 3 Jahren deutlich weniger beobachtet werden, sodass sich dieses Alter für einen Impfschutz in der entsprechenden Region eignet. Dieser besteht aus 3 Impfungen (0 – 1 – 6 bis 12 Monate) und Auffrischimpfungen (erstmals nach 3 Jahren, danach alle 5 Jahre).
Weiterführende Informationen:
Heininger U, Forster J, Kollaritsch H. Frühsommer-Meningoenzephalitis. In: Berner R, Bialek R, Forster J, Härtel C, Heininger U, Huppertz H, Liese J, Nadal D, Simon A, Hrsg. DGPI Handbuch. 7., vollständig überarbeitete Auflage. Stuttgart: Thieme; 2018.