In der Medizin spielt die geschlechtsspezifische Betreuung und Beratung eine zentrale Rolle, insbesondere während der Pubertät.
Während junge Frauen häufig bereits frühzeitig gynäkologische Beratung und Untersuchungen in Anspruch nehmen, zeigen Studien, dass männliche Jugendliche oft zögern, medizinische Hilfe zu suchen. Dies unterstreicht die Bedeutung einer sensiblen und proaktiven Herangehensweise im Umgang mit der Gesundheit heranwachsender Jungen.
Körperliche Untersuchung
Die körperliche Untersuchung von Jungen erfordert einen methodischen Ansatz, der sowohl Professionalität als auch Einfühlungsvermögen verbindet.
Sie wird in der Regel im Liegen durchgeführt, falls notwendig, auch im Stehen, um beispielsweise auf Anzeichen einer Varikozele (Krampfadern am Hoden) hin zu überprüfen. Besonderes Augenmerk wird dabei auf das Entwicklungsstadium nach Tanner, äußere Auffälligkeiten wie Hautveränderungen oder Verletzungszeichen, sowie auf die Form und Größe des Penis und des Hodens gelegt.
Regelmäßige Selbstuntersuchung
Die regelmäßige Selbstuntersuchung von Hoden und Penis ist von großer Bedeutung und sollte in der medizinischen Beratung und Betreuung hervorgehoben werden. Die Jugendvorsorgeuntersuchungen J1 (13–14 Jahre) und J2 (16–17 Jahre) bieten hierfür eine ideale Plattform, um junge Männer für die Bedeutung der eigenen Gesundheitsvorsorge zu sensibilisieren.