14.2.1.1 Hormonelle Entwicklung

19.11.2024


In der Kinder- und Jugendgynäkologie werden vielfältige Krankheitsbilder behandelt, die eng mit dem Entwicklungsstand des Kindes verbunden sind. Symptome und Behandlungsansätze können sich von denen bei Erwachsenen unterscheiden.

Hormonelle Entwicklung
Die Entwicklung des Mädchens kann in verschiedene Phasen eingeteilt werden, die jeweils durch spezifische Krankheitsbilder gekennzeichnet sind.

  • nach der Geburt
  • vom Säuglingsalter bis zum Pubertätsbeginn (hormonelle Ruhephase)
  • Pubertät

In der hormonellen Ruhephase treten beispielsweise keine Pilzinfektionen oder aufsteigende Infektionen auf.

Nach der Geburt
Nach der Geburt stehen Neugeborene noch unter dem Einfluss der mütterlichen Hormone. Während der „Minipubertät“ kommt es zur Produktion von Hormonen, sodass das Genitale gut durchblutet und geschwollen sein kann und weißlicher Ausfluss in den ersten Lebenstagen auch blutig sein kann.

Bis zur Pubertät
Nach der Säuglingsphase bis zum Pubertätsbeginn befindet sich der Körper in der hormonellen Ruhephase, sodass keine Östrogenbildung über die Ovarien stattfindet. Vulva und Vagina sind besonders empfindlich, da der Schutz durch die noch nicht entwickelten äußeren Schamlippen und die fehlende Behaarung gering ist. Das Hymen ist straff, scharfkantig und dünn, die inneren Schamlippen sind ebenfalls dünn, und die äußeren Schamlippen sind nicht aufgepolstert. In dieser Zeit gibt es keinen physiologischen Ausfluss. Die Berührung des Hymens kann extrem schmerzhaft sein und sollte bei Untersuchungen vermieden werden.

Pubertät
In der Präpubertät beginnt allmählich die Östrogenproduktion. Anzeichen dafür sind das Brustwachstum und die Entwicklung des inneren und äußeren Genitales. Das Hymen wird weicher, ödematös und dehnbar, und es kann zu vaginalem Ausfluss kommen. In dieser Zeit entwickelt sich auch die Pubesbehaarung, für die primär Sexualhormone verantwortlich sind.

Fortsetzung: 14.2.1.2 Untersuchung