Das Projekt AULA ist ein wertvolles Werkzeug, um Schülerinnen und Schüler auf ihre Rolle als aktive Bürger in einer demokratischen Gesellschaft vorzubereiten.
Ziel
Ziel ist es, wesentliche Fähigkeiten wie Kommunikationsstärke, Teamfähigkeit, Kreativität und kritisches Denken bei Schülerinnen und Schülern zu entwickeln. Ein besonderer Fokus liegt außerdem auf der Konfrontation mit Rassismus und Vorurteilen, dem Abbau von Sprachbarrieren und der Verbesserung des Schulumfelds.
Schülerinnen und Schülern sollen demokratische Prozesse direkt erleben und aktiv an der Gestaltung ihrer Schulgemeinschaft teilnehmen. Sie werden befähigt, digitale Medien reflektiert zu nutzen und sie als aktive Mitgestalter der Gesellschaft zu etablieren.
Projektphasen
Der AULA-Prozess durchläuft verschiedene Phasen.
- „Wilde-Idee“-Phase: Schülerinnen und Schüler können jederzeit Ideen einbringen, die sowohl für die Klasse als auch für die Schule von Relevanz sein können. Diese Ideen müssen nicht perfekt ausformuliert sein und können von anderen Schülerinnen und Schülern durch Verbesserungsvorschläge ergänzt werden.
- Ausarbeitungsphase: Die Ideen werden weiter konkretisiert und in Gruppen diskutiert, häufig im Rahmen wöchentlicher Klassensitzungen („AULA-Stunde“).
- Prüfungsphase: Ein spezielles Team prüft die Ideen gemäß des AULA-Vertrags auf ihre Umsetzbarkeit.
- Abstimmungsphase: Die Schülerschaft stimmt über die finalisierten Ideen ab. Die Ideen mit den meisten positiven Stimmen werden umgesetzt.
- Umsetzungsphase: Die angenommenen Ideen werden oft mit Unterstützung von Lehrkräften und der Schülervertretung realisiert.
Beispiele für Schülerprojekte aus der Pilotphase:
- Installation von Fahrradständern
- Einrichtung von Bäcker- und Getränkeautomaten
- Bereitstellung von mehr Computern und Beamern
- Einrichtung interkonfessioneller Gebetsräume
- Einführung digitaler Vertretungspläne
- Organisation von Klassenfahrten
- Baumpflanzungen
- Gründung von Schulmannschaften
- Schnupperkurse mit Universitäten
- Entwicklung von Regeln zur Handybenutzung
Weitere Ideen, die in Erwägung gezogen werden können, sind:
- Regeln für den Aufenthalt in Pausen und im Unterricht
- Einführung von Smartphonetagen
- Lehre von praktischen Alltagsfertigkeiten
- freiere Gestaltung des Kunstunterrichts
- Anpassung des Schulbeginns
- weniger Nachmittagsunterricht
- Hausaufgabenbetreuung
- Teilnahme an Demonstrationen
- Aufbau eines Skateparks
- Engagement für soziale Projekte
- Gründung einer stadtweiten Schülerzeitung
Einführung von AULA
Schulen, die sich für das Projekt AULA interessieren, sollten das Konzept zunächst dem Lehrerkollegium, der Schulleitung und der Schulkonferenz vorstellen, um deren Unterstützung zu gewinnen. Die Gründung einer Projektgruppe aus Lehrkräften, Schülern sowie anderen Mitgliedern der Schulgemeinschaft ist wichtig, um das Projekt zu planen und zu koordinieren. Eine Bedarfsanalyse hilft dabei, AULA auf die speziellen Bedürfnisse der Schule abzustimmen. Die Ausbildung von Moderatoren stellt einen reibungslosen Ablauf auf der Plattform sicher. Abschließend sind Einführungsveranstaltungen für die Schülerinnen und Schüler von Bedeutung, um eine breite Beteiligungsbasis zu schaffen. Dieser Prozess ermöglicht Schulen eine erfolgreiche Implementierung von AULA und die Etablierung einer Kultur der demokratischen Partizipation.
Fazit
Herausforderungen wie unrealistische oder spielerische Ideen sowie rassistische oder diskriminierende Inhalte werden mit pädagogischem Engagement angegangen. Die Unterstützung aller Beteiligten, einschließlich Lehrkräften und Eltern, ist von großer Bedeutung.
Die AULA-Stunde ist wichtig für die Entwicklung und Verfeinerung von Ideen und fördert die aktive Teilnahme der Schülerinnen und Schüler am demokratischen Prozess. Sie sollen die Bedeutung von Beteiligung erkennen und ihre Fähigkeit zur Mitgestaltung und zum demokratischen Engagement entwickeln.