12.08 Ertrinken

23.09.2024


Was bedeutet Ertrinken?
Die WHO definiert Ertrinken als den Prozess, bei dem die Atmung durch das Eindringen von Flüssigkeit beeinträchtigt wird, was in der Folge zum Tod, zu Morbidität oder Nichtmorbidität führen kann.

Wichtig: Ertrinken ist eine der häufigsten Todesursachen bei Kindern. Viele Unfälle sind vermeidbar!

Was ist „sekundäres bzw. trockenes Ertrinken“?
Bei sekundärem bzw. trockenem Ertrinken handelt es sich nicht um offizielle medizinische Begriffe. Diese Begriffe werden oft missverständlich verwendet. Sie sind irreführend und sollten vermieden werden.

Hinweis: In den letzten Jahren haben Medienberichte suggeriert, dass Kinder noch Stunden oder Tage nach dem Verschlucken geringer Wassermengen sterben können. Dies ist jedoch wissenschaftlich unbegründet. 

Das Einatmen kleiner Wassermengen beim Spielen im Wasser führt in den meisten Fällen lediglich zu einem Hustenreiz, der die Atemwege schützt. Es stellt in der Regel keine Gefahr dar. Es ist kein Fall dokumentiert, in dem ein zunächst asymptomatischer Patient Stunden oder Tage nach einem Ertrinkungsunfall plötzlich verstorben ist.

Gefahrensituation
Kritisch wird es, wenn größere Wassermengen in die Lunge gelangen. In diesem Fall kann es in den ersten Stunden nach dem Unfall zu einer Verschlechterung des Zustandes kommen.

Symptome nach einem Badeunfall: Nach einem Badeunfall sollten anhaltender Husten, schnelle und angestrengte Atmung, Erbrechen und psychische Auffälligkeiten als Warnzeichen angesehen werden, die eine ärztliche Abklärung erfordern.

Sterblichkeit und Überwachung
Studien zeigen, dass die Sterblichkeit nach einem überlebten Ertrinkungsunfall bei Patienten mit leichten Symptomen sehr gering ist. Kinder verschlechtern sich selten nach einem überlebten Ertrinkungsunfall. Klinisch unauffällige Patienten müssen in der Regel nicht stationär überwacht werden.

Mythen über Wasserarten
Die weit verbreitete Annahme, dass Salzwasser zu Hypovolämie und Süßwasser zu Hypervolämie, Hämolyse oder Hyperkaliämie führt, ist wissenschaftlich nicht haltbar.

Weiterführende Informationen:
DasFoam Think Tank: Ertrinken – jetzt oder nie! Der Mythencheck.