Was bedeutet SIDS
SIDS (Sudden Infant Death Syndrome) oder deutsch der plötzliche Kindstod ist der unerwartete Tod eines Säuglings, bei dem weder in der Anamnese noch bei der Obduktion Hinweise auf eine unnatürliche Todesursache gefunden werden können.
Prävention
Die genauen Ursachen sind unklar, aber einige Risikofaktoren sind bekannt. Durch präventive Maßnahmen konnte die SIDS-Rate in Deutschland im Zeitraum von 1991 bis 2020 um 93 % gesenkt werden (von 1,55 auf 0,11 Todesfälle pro 1000 Lebendgeburten).
Präventive Maßnahmen
- Legen Sie Ihr Kind zum Schlafen auf den Rücken und verwenden Sie eine feste, waagerechte (und nicht schräge) Unterlage.
- Legen Sie Ihr Kind tagsüber, solange es wach ist und Sie es gut beobachten können, immer wieder für kurze Zeit auf den Bauch, um die motorische Entwicklung zu fördern und einer asymmetrischen Kopfform (abgeflachter Kopf, lagebedingter Plagiozephalus) vorzubeugen.
- Vermeiden Sie Überwärmung: In der Nacht ist eine Raumtemperatur von 18°C optimal, statt einer Bettdecke empfiehlt sich ein altersentsprechender Babyschlafsack. Fühlen Sie im Zweifelsfall zwischen den Schulterblättern, wie sich die Haut anfühlt. Ist sie warm, aber nicht schwitzig, dann ist es Ihrem Kind weder zu warm noch zu kalt.
- Wenn Sie keinen Schlafsack verwenden möchten, sorgen Sie dafür, dass Ihr Kind nicht mit dem Kopf unter die Bettdecke rutschen kann, indem Sie es so ins Bett legen, dass es mit den Füßen am Fußende anstößt.
- Verzichten Sie auf Kopfkissen, Pelzunterlagen, „Nestchen“, gepolsterte Bettränder und größere Kuscheltiere, mit denen sich Ihr Kind zudecken könnte.
- Wickeln Sie Ihr Kind zum Schlafen nicht fest ein.
- Lassen Sie Ihr Kind vor allem in den ersten 6 Lebensmonaten bei sich im Zimmer, aber im eigenen Bettchen schlafen. Kinder von Rauchern sind besonders gefährdet, wenn sie mit im Elternbett schlafen.
- Achten Sie schon während der Schwangerschaft auf eine rauchfreie Umgebung für Ihr Kind.
- Stillen Sie im 1. Lebensjahr, wenn möglich, mindestens 4–6 Monate.
- Bieten Sie Ihrem Kind zum Einschlafen einen Schnuller an (kein Zwang, d.h. den Schnuller beim schlafenden Kind nicht zurücklegen).
- Die hier genannten Vorsorgemaßnahmen gelten auch für die Zeit unmittelbar nach der Geburt: Wenn Ihr Kind auf Ihrem Körper liegt, achten Sie darauf, dass es immer freie Atemwege hat. Wenn Sie müde oder abgelenkt sind (z.B. durch das Handy), legen Sie es in Rückenlage in sein eigenes Bett.
Weiterführende Informationen:
(SIDS, Sudden infant death syndrome, ICD 10: R95)
Leitlinie (S1, DGSM, GNPI, DGKJ, DGGG, DGPM, GEPS Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Saarland, Stand v. 11/2022, AWMF Nr. 063-002)