Schlafstörungen gelten als signifikanter Risikofaktor für die Entwicklung des Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätssyndroms (ADHS). Schlafprobleme wie Einschlaf- und Durchschlafschwierigkeiten oder Tagesmüdigkeit können das Risiko für hyperaktives Verhalten bei Kindern um das Dreifache erhöhen. Dies unterscheidet sich von den Auswirkungen von Schlafstörungen bei Erwachsenen. Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass Kinder versuchen, ihre Müdigkeit durch gesteigerte motorische Aktivität auszugleichen.
Merke: Kinder mit Tagesmüdigkeit sind häufig hyperaktiv.
Hyperaktivität tritt jedoch nicht nur häufig bei Kindern mit Schlafstörungen auf, sondern gleichzeitig haben auch viele Kinder mit ADHS Schlafprobleme. Schätzungen zufolge berichten 25–50% der ADHS-Patienten von Schlafstörungen. Diese Schlafstörungen können entweder als direkte Folge der ADHS-Medikation auftreten oder als komorbide Störungen betrachtet werden. Es besteht auch die Möglichkeit, dass ADHS intrinsisch Schlafstörungen verursacht oder dass Schlafstörungen ADHS verursachen beziehungsweise imitieren. Es könnte also eine Wechselwirkung zwischen ADHS und Schlafstörungen geben oder eine gemeinsame neurologische Ursache vorliegen.
Restless-Legs-Syndrom
Das Restless-Legs-Syndrom ist bei Kindern mit ADHS häufiger anzutreffen. Die Prävalenz in der allgemeinen pädiatrischen Bevölkerung wird auf etwa 2% geschätzt, bei Kindern mit ADHS kann sie jedoch bis zu 50% betragen.
Das Restless-Legs-Syndrom ist gekennzeichnet durch den Drang, die Beine zu bewegen, verbunden mit unangenehmen Empfindungen. Diese Symptome können tagsüber als Unruhe und Unaufmerksamkeit auftreten und so fälschlicherweise als ADHS-Symptome interpretiert werden.
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