Die Aussprache von s-Lauten stellt für viele Kinder eine Herausforderung dar. Etwa 68 % der Kinder zeigen vorübergehend ein Lispeln. Eine Verzögerung in der korrekten Aussprache der Laute „S“ (Sigmatismus) und „Sch“ (Schematismus) ohne das Vorliegen weiterer Sprachstörungen ist nicht ungewöhnlich. Die Kinder lernen häufig selbstständig, die korrekte Artikulation der s-Laute zu beherrschen, nachdem die bleibenden Frontzähne durchgebrochen sind. Daher werden diese Laute oft erst im Alter von 6 oder 7 Jahren korrekt gebildet.
Dieser natürliche Entwicklungsprozess erklärt, warum eine gezielte Übungstherapie i.d.R. nach dem Frontzahnwechsel durchgeführt wird. Erfahrungen zeigen, dass Kinder, die vor diesem Zahnwechsel eine Therapie zur Verbesserung der s-Laute erhalten haben, möglicherweise nach dem Zahnwechsel erneut Schwierigkeiten mit diesen Lauten entwickeln und die Therapie wiederholt werden muss.
Merke: Es ist nicht notwendig, Sigmatismus (Lispeln) vor Schulbeginn vollständig zu beheben, da der bevorstehende Zahnwechsel oft zu weiterem Sigmatismus führt.
Tatsächlich reicht es bis zum Schulbeginn aus, wenn das Kind einen kompetenten Lippenschluss erlernt hat, um das Lispeln abzubauen. Die Eltern sollten in der korrekten Vorgehensweise beraten werden, um das Kind zu Hause beim Üben zu unterstützen.