In unserer modernen Welt sollten angemessene Richtlinien für die Nutzung digitaler Medien vorhanden sein. Dies gilt insbesondere für Kinder und Jugendliche, deren Entwicklung durch den Umgang mit Medien wie TV, Internet, Smartphones und Tablets beeinflusst wird.
Altersgestaffelte Empfehlungen
- bis drei Jahre: keine Medien
- ab drei Jahren: täglich bis zu 30 Minuten unter der Aufsicht eines Erwachsenen
- 6- bis 9-Jährige: maximal 5 Stunden pro Woche
- 9- bis 12-Jährige: maximal 7 Stunden pro Woche
Wichtig: Eltern sollen die Bildschirmzeiten ihrer Kinder überwachen und steuern, beispielsweise durch die Nutzung von Gutscheinen oder das Erstellen von Wochenplänen.
Handys und Internet
Ein besonderes Augenmerk sollte auf den Umgang mit Handys und dem Internet gelegt werden. Es wird empfohlen, Kindern vor ihrem neunten Geburtstag kein eigenes Handy zur Verfügung zu stellen. Ein einfaches Modell ohne Internetzugang, vielleicht mit einer Prepaid-Karte, kann eine geeignete Alternative darstellen. Mit Eintritt in die weiterführende Schule kann dann der Umgang mit einem Smartphone, einschließlich Internetzugang, in Betracht gezogen werden. Bei der Nutzung des Internets wird empfohlen, diese bis zum neunten Lebensjahr ausschließlich unter Aufsicht von Erwachsenen zu gestatten und erst in der Oberstufe später eine gewisse Unabhängigkeit zu erlauben.
Medieninhalte
Nachrichten
Auch die Auswahl der Medieninhalte ist ein wesentlicher Aspekt. Nachrichtensendungen für Erwachsene, wie die „Tagesschau“, sind für Kinder nicht geeignet. Stattdessen sollten kindgerechte Nachrichtenformate bevorzugt werden.
Soziale Medien
Bei der Nutzung sozialer Netzwerke ist es ratsam, das Mindestalter der jeweiligen Plattformen zu beachten und das erste Profil zusammen mit dem Kind zu erstellen. Dabei sollten die Privatsphäre-Einstellungen besprochen und gemeinsam festgelegt werden, welche Inhalte geteilt werden dürfen.
Computerspiele
Erst ab einem Alter von sechs Jahren sollte man eine eigene Spielkonsole in Erwägung ziehen und dabei die Altersfreigabe der Spiele einhalten. Das gemeinsame Spielen mit Kindern kann helfen, ihre Faszination für bestimmte Spiele zu verstehen und einen Dialog darüber zu ermöglichen.
Tägliche Bewegung
Es ist wichtig, ein Gleichgewicht zwischen Bildschirmzeit und körperlicher Aktivität zu wahren. Tägliche Bewegung im Freien ist für die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen von großer Bedeutung.
Sicherheitsvorkehrungen und Regeln
Eltern sollten sich über die verschiedenen Medien und deren Auswirkungen informieren und gegebenenfalls im Fachgeschäft bezüglich Schutzfilter und Sperren beraten lassen.
Vor dem Kauf neuer Geräte sollten gemeinsam mit den Kindern Regeln vereinbart werden. Diese sollten regelmäßig überprüft und angepasst werden.
Grenzen setzen
Die Kontrolle und das Setzen von Grenzen ist eine wesentliche Aufgabe der Eltern. Eltern können und sollten z.B. Tabuzeiten definieren, während denen die Nutzung von Medien nicht gestattet ist. Außerdem ist es empfehlenswert, alle Geräte der Kinder in öffentlichen Räumen des Hauses zu nutzen, um eine bessere Kontrolle zu gewährleisten. Zudem sollten Geräte über Nacht abgegeben werden und Handys nicht als Wecker dienen.
Es ist wichtig, dass diese Bedingungen frühzeitig aufgestellt und konsequent eingefordert werden, um den Umgang mit Medien im Jugendalter zu erleichtern. Eltern sollten als Vorbilder agieren und offen mit ihren Kindern über deren Medienerfahrungen sprechen.
Weiterführende Informationen:
Die wichtigsten Empfehlungen für den Umgang mit Smartphone, Computer, Spielkonsole und TV in der Familie
AWMF-Leitlinie S2k (027-075): Leitlinie zur Prävention dysregulierten
Bildschirmmediengebrauchs in Kindheit und Jugend